Truppführerlehrgang / F2

Was macht der Truppführer im Einsatz?

Das kleinste Team im Feuerwehreinsatz ist der Trupp innerhalb der taktischen Einheit Gruppe oder Staffel, d.h. der Angriffstrupp, der Wassertrupp oder der Schlauchtrupp, jeweils bestehend aus einem Truppführer und einem Truppmann. Der Truppführer übernimmt im Einsatz kleinere taktische Führungsaufgaben innerhalb seines Trupps. Anhand seiner Ausbildung kann er Gefahren besser einschätzen und somit wichtige taktische Entscheidungen z.B. als Angriffstruppführer im Innenangriff treffen.

Sein erweitertes Wissensspektrum hilft wiederum seinem Gruppenführer bei weiterer taktischer Planung des Einsatzes, der in einem solchen Einsatzbeispiel selbst nicht das Innere einer brennenden Wohnung beurteilen kann. Der Truppführer ist somit im weitesten Sinne das Auge des Gruppenführers im Inneren.

Bei Fahrzeugen wie der Drehleiter, dem Rüstwagen oder dem Gerätewagen Logistik übernimmt der Truppführer zusätzlich die Funktion als Fahrzeugführer und ist mit seinem selbstständigen Trupp Ansprechpartner für andere Beteiligte. (Bild: Praktische Ausbildung auf dem Gelände des THW in Wesel)

Was wir lernen:

Die Truppführerausbildung wird in der FwDV 2 (Feuerwehrdienstvorschrift) geregelt und verlangt eine mindestens 35stündige Ausbildung. In der Regel dauert der Lehrgang länger (etwa 45-60std)

Die elementaren Teile der Truppführerausbildung sind:

  • Rechtsgrundlagen und Organisation (wer macht was, wer darf was?),
  • Gefahren der Einsatzstelle (worauf muss ich wann gefasst sein, wie kann mein Trupp die Gefahr abwenden oder bekämpfen?),
  • Brennen und Löschen (Löschverfahren und Löschmittel),
  • Löscheinsatz (Aufgaben und Ausrüstung der Einsatzkräfte, taktisches Vorgehen),
  • Technische Hilfeleistung (Aufgaben, Ausrüstung und Vorgehen in verschiedenen Einsatzlagen),
  • Gefährliche Stoffe und Güter (Warn-Kennzeichnungen richtig interpretieren, das Vorgehen anpassen),
  • Fahrzeug- und Gerätekunde (Typeinteilung, Einsatzmöglichkeiten und Beladungen),
  • Brandsicherheitswachdienst (Organisation, Vorgehen im Fall der Fälle),
  • Mechanik (Grundlagen der Physik, Kräfteverteilung),
  • Stressbewältigung und Einsatznachsorge,
  • Rettungstechniken und Einsatztaktiken.

 

Zusätzlich besuchen Angehörige der Feuerwehren im Kreis Wesel zum Ende der Ausbildung gemeinsam die Brandübungsanlage in Wesel um ihr gelerntes Wissen unter Einsatzbedingungen in die Tat umzusetzen. Der Lehrgang zum Truppführer muss mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung bestanden werden.

Mit diesem Lehrgang hat der Feuerwehrangehörige bereits mindestens 226 Stunden Ausbildung freiwillig besucht und sich neben seinem Job oder Schule/Studium fortgebildet. (Bild: Wärmegewöhnung unter Realbedingungen im Feuercontainer)

 

 

  • Das Übungsgelände des THW ist hauptsächlich auf den Fachbereich der Bergungsgruppen spezialisiert

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